„Nein, ich brauche kein Hörgerät!“ Ich hatte mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt: Zu lachen, wenn andere lachen, ohne
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„Nein, ich brauche kein Hörgerät!“
Ich hatte mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt: Zu lachen, wenn andere lachen, ohne genau verstanden zu haben, worüber.
Verständnisvoll zu nicken und zu bejahen, ohne wirklich zu wissen, worum es geht. Dialoge im Fernsehen ungefähr aus dem Kontext zu erschließen. usw…. Eine wirkliche Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens hatte ich nicht bewusst wahrgenommen. Und doch fiel mir langsam auf, dass andere offensichtlich mehr hören als ich. Also raffte ich mich vor etwa einem Jahr dazu auf, mich auf einen Gehörtest einzulassen. Ergebnis: Eine signifikante Beeinträchtigung des Hörvermögens und der Rat, dies von einem Facharzt genauer untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren dann auch eindeutig, was mich sehr überraschte – ich komme doch auch ohne Hörgerät prima zurecht. Dennoch wandte ich mich mit der Verordnung des Facharztes an die Firma Geuter. Die dort durchgeführten Tests bestätigten alle bisherigen Ergebnisse, allerdings mit dem Unterschied, dass mir nun erstmals die physiologischen und neurologischen Zusammenhänge kompetent dargelegt wurden und ich auf die möglichen Folgen hingewiesen wurde, sollte ich nichts unternehmen. Dann bekam ich ein Testgerät verpasst. Dies führte in weiteren Tests zwar zu wirklich deutlich besseren Ergebnissen, doch gleichzeitig empfand ich die ungewohnte Geräuschkulisse fast schon bedrohlich: Alles klang plötzlich hart und „blechern“, überall tauchten Geräusche auf, die ich zunächst nicht zuordnen konnte, und alle bekannten Geräusche – einschließlich der eigenen Stimme – waren mir plötzlich fremd. In eingehenden Beratungsgesprächen mit Herrn Schemberger wurde ich jedoch immer wieder ermutigt, geduldig abzuwarten und mich an das Hörgerät zu gewöhnen. Äußerst hilfreich war hierzu auch das begleitende Terzo-Hörtraining. Mit täglichen etwa halbstündigen Hör- und Verständnisübungen aus dem terzo Training trainiert man dabei über drei Wochen die Anpassung des Gehörs an die neue Situation. Während dieser Zeit konnte ich auch verschiedene Hörgeräte ausprobieren, was sehr zu empfehlen ist, da sich die einzelnen Geräte teilweise sehr unterscheiden und individuell sehr unterschiedlich empfunden werden. Geduldig und kompetent wurde diese Testphase von Herrn Schemberger unterstützt und begleitet, bis schließlich nach etlichen Wochen das passende Gerät gefunden war. Nachdem ich dieses Gerät nun seit einigen Wochen regelmäßig getragen habe, stelle ich fest: Ich brauche kein Hörgerät, um mich im Alltag zurecht zu finden. Wenn ich morgens aufstehe und ohne Hörgerät frühstücke, Zeitung lese, mich mit meiner Familie unterhalte, vermisse ich nichts. Und doch – setze ich dann die Hörgeräte ein, ist es ein Gefühl, als ob die Sonne aufginge. Plötzlich erscheint die Umgebung akustisch glasklar und lebendig, wie wenn man aus der Dämmerung ans Licht tritt. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird bewusster, weil jede Bewegung nun mit dezenten Geräuschen verbunden ist – dem leisen Knarzen des Fußbodens, dem sanften Rascheln eines Vorhangs oder dem Geräusch der sich bewegenden Tür. Beim Hören bekannter Musikstücke treten plötzlich die einzelnen Instrumente deutlich hervor, so als ob sie bisher im Nebenraum gespielt hätten. Insgesamt erscheint nun die ganze Umgebung heller und farbiger. Lege ich dann am Abend die Hörgeräte wieder ab, entsteht ein Gefühl, als ob sich über alles eine Decke legt, die alle Geräusche dämpft und verschwimmen lässt. Mein Fazit: Auch wenn ich nach wie vor ohne zurechtkomme, so möchte ich doch nicht mehr darauf verzichten. Deshalb ein herzliches Dankeschön der Fa. Geuter, speziell Herrn Schemberger, der stets mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen meine anfänglichen Zweifel ausgeräumt hat und für alle meine Wünsche und Bedürfnisse letztlich die passende Lösung fand.
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