Ratgeber und häufige Fragen

Häufige Fragen

Was bringt die terzo®Gehörtherapie?

Ziel der terzo®Gehörtherapie ist der Wiederaufbau der natürlichen Hörfilter im Gehirn. Schallverarbeitende Nervenzellverbindungen sollen sich neu organisieren, damit das Gehirn das Gehörte wieder besser verarbeiten und Wichtiges von Nebensächlichem trennen kann. Damit Sie vor allem Sprache wieder besser verstehen. Messungen haben gezeigt: Das terzo®Gehörtraining kann den fortschreitenden Verlust der Filterfunktion nicht nur stoppen, sondern sogar wieder aufbauen. Ähnlich einem untrainierten Muskel, der durch die Physiotherapie wieder gekräftigt wird, werden die natürlichen Hörfilter des Gehirns mobilisiert und können unwichtige Nebengeräusche wieder ausblenden. Gespräche werden trotz Hintergrundgeräuschen wieder deutlich besser verstanden.

Wie kann die terzo®Gehörtherapie verlorenes Sprachverstehen zurückbringen?

Zunächst ermitteln ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) und ein terzo®Gehörtherapie-Berater Art und Umfang Ihrer Schwerhörigkeit und finden heraus, wie viel Sie bei alltäglichen Hintergrundgeräuschen noch verstehen können. Die Ergebnisse dieser Eingangsuntersuchung sind Grundlage Ihrer individuellen Therapieplanung. Das Training selbst findet zu Hause mit speziellen, geliehenen Hörsystemen statt. Regelmäßige Messungen konnten bei täglicher Übung zwischen 30 und 60 Minuten bereits nach zwei Wochen eine spürbare Verbesserung nachweisen. Die terzo®Gehörtherapie erfordert kein lebenslanges Üben. Nach der Trainingsphase reicht das Tragen der Hörgeräte in der Regel aus, um das Gehör fit zu halten. Seit ihrem Start im Jahre 2006 haben mittlerweile über 15.000 Patienten die terzo®Gehörtherapie genutzt.

Woher weiß ich, dass meine Hörfähigkeit eingeschränkt ist?

Zu den ersten Tönen, die „ausfallen“, gehören häufig die höheren Frequenzen, z. B. Frauen- und Kinderstimmen oder Vogelzwitschern. Eingeschränktes Hörvermögen macht sich außerdem bemerkbar bei öffentlichen Veranstaltungen (Konzerte, Theater), beim Fernsehen und Telefonieren, bei Gesprächen in einer Gruppe und führt nach und nach zur Selbstisolation.Vielleicht haben Sie bereits Kompensations- oder Vermeidungsstrategien entwickelt: Bitten Sie häufig andere, das Gesagte zu wiederholen? Legen Sie beim Zuhören den Kopf auf eine Seite? Fühlen sich Ihre Mitmenschen durch die Lautstärke Ihres Fernsehers, Radios und Ihrer Stereoanlage gestört? Meiden Sie verstärkt gesellige und berufliche Zusammenkünfte? Der einzige sichere Weg, eine Schwerhörigkeit festzustellen, ist der Hörtest bei Ihrem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einem Hörgeräte-Akustiker. Einen ersten Hinweis kann Ihnen sofort unser Online-Hörtest geben.

Bringt ein Hörsystem Vorteile?

Da die individuellen Hörerwartungen unterschiedlich sind, gibt es hierauf keine klare Antwort. Selbst bei geringer Hörminderung kann ein Hörgerät sinnvoll sein.

Wie läuft ein Hörtest ab?

Ein Hörtest dauert nur wenige Minuten. Der Test, der jährlich durchgeführt werden sollte, ist wichtig, um einen Hörschaden möglichst früh festzustellen. Dabei kann Ihr HNO-Arzt oder ein Hörgeräte-Akustiker eine angemessene Behandlung vorschlagen.

Warum sind zwei Hörsysteme wichtig?

Meist sind beide Ohren vom Hörverlust betroffen und binaural (beidseitig) zu versorgen. Nur so kann sich das Sprachverständnis in geräuschvoller Umgebung deutlich verbessern. Wichtige akustische Signale können wieder lokalisiert werden (z. B. herannahendes Auto).

Können Hörgeräte unsichtbar getragen werden?

Es gibt mittlerweile Hörsysteme, die so klein sind, dass sie in den Gehörgang passen, sogenannte CIC-Geräte (Completely in the Canal).

Ist mein Kind schwerhörig?

Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind weniger lebhaft ist als Gleichaltrige? Hat es Probleme mit der Sprachentwicklung? Dann könnte Ihr Kind unter einer Hörschwäche leiden. Befragen Sie hierzu Ihren Kinderarzt und HNO-Arzt.

Kann ich als Hörsysteme-Träger gleichzeitig ein Handy benutzen?

Vermeiden Sie Mobiltelefone mit integrierter Antenne. Die Antenne des Mobiltelefons sollte einen möglichst großen Abstand zum versorgten Ohr aufweisen! Digitale Hörgeräte verhalten sich in der Regel störfester gegenüber elektromagnetischer Einstrahlung als analoge Geräte. Hörgerät und Mobiltelefon sollten aufeinander abgestimmt sein! Probieren Sie die Geräte am besten bei schlechten Empfangsbedingungen aus, da sich die elektromagnetischen Strahlen nur bei maximaler Sendeleistung des Funktelefons negativ auswirken. Woher weiß ich, dass meine Hörfähigkeit eingeschränkt ist?

Ratgeber

Ratgeber für Angehörige bei Anzeichen von nachlassendem Gehör

Wenn Sie Anzeichen für Schwerhörigkeit bei einem Angehörigen feststellen, sprechen Sie das Thema am besten in einer ruhigen Situation an. Bieten Sie Ihre Hilfe bei den ersten Schritten zur Problemlösung an.

Erste Schritte:

  • Erkundigen Sie sich über typische Auffälligkeiten von Schwerhörigkeit
  • Reden Sie mit Ihrem Familienmitglied am besten in einer ruhigen Minute, wenn die Anzeichen auf ihn zutreffen.
  • Bieten Sie ihm Ihre Hilfe an.
  • Vereinbaren Sie einen Termin beim HNO-Arzt oder rufen Sie uns für einen Termin zur kostenlosen Gehöranalyse an.
  • Besuchen Sie mit Ihrem Verwandten eines unserer Fachgeschäfte.

Bleiben Sie immer positiv und unterstützend

Sollte die Schwerhörigkeit bestätigt und Hörgeräte vom HNO Arzt verordnet werden, gehen Sie ganz normal mit der neuen Lebenssituation um. Hörgeräte sorgen für eine Bereicherung der Lebensqualität. Das ist durchaus ein Grund zur Freude. Äußern Sie gerade in der Anfangsphase Ihre Zuversicht für die getroffene Entscheidung.

Was Sie bei Gesprächen beachten sollten

Klares, deutliches Sprechen ist für Menschen mit einer Hörminderung am Besten zu erkennen. Wenn Ihr Gegenüber etwas schlecht versteht, formulieren Sie den Satz lieber neu, anstatt mehrmals die gleichen Worte zu sagen.

Tipps für das Zusammenleben

  • Reduzieren Sie im Gespräch möglichst Hintergrundgeräusche von z.B. Fernseher oder Radio.
  • Neben Zuspruch und Ermutigung helfen Geduld und Verständnis Ihrem Familienmitglied während der Eingewöhnungsphase am Besten.
  • Unterstützen Sie Ihren Partner oder Verwandten beim terzo-Gehörtraining – dieses beinhaltet spezielle Übungen, um sich an das neue Hörgerät zu gewöhnen und das Verstehen in geräuschvoller Umgebung zu verbessern.

Zusammen auf dem Weg der Besserung

Grundsätzlich beziehen unsere terzo-Gehörtherapie-Berater Sie als Partner oder Angehörigen intensiv in den Beratungsprozess mit ein, denn Sie sind eine wertvolle Vertrauensperson. Unsere Erfahrung zeigt, dass es oft von der Akzeptanz im familiären Umfeld abhängt, wie schnell sich jemand mit seinen neuen Hörsystemen anfreundet. Sie sind stets herzlich eingeladen, Ihren Partner oder Angehörigen zu Beratungsterminen bei uns zu begleiten.

Alarm fürs Ohr

Wie jedes andere Organ kann auch das Gehör erkranken – die ersten Symptome sind vielseitig, aber gut in den Griff zu bekommen, wenn man weiß, worauf zu achten ist. Allerdings gilt auch für die Ohren: Selbstdiagnosen sind kaum hilfreich. Bei Schwerhörigkeit sollten Sie Freunden und Angehörigen dringend dazu raten, einen HNO-Arzt aufzusuchen.

 

Funktion der Ohren

Unsere Augen können wir schließen, doch unsere Ohren schlafen nie. Selbst im Schlaf ist das menschliche Gehör ständig auf Empfang. Diese Funktion bewahrte den Menschen über Jahrtausende vor unsichtbaren Bedrohungen und sicherte sein Überleben. Doch heutzutage kann das ständige Hören auch zur Last werden, besonders dann, wenn durch die gestiegene Lärmbelästigung die Nachtruhe gestört wird.

 

Die enorme Leistungsfähigkeit des gesunden menschlichen Gehörs ermöglicht:

  • die Wahrnehmung von Tönen zwischen 20 und 20.000 Hertz
  • die Verarbeitung von sehr leisem bis schmerzhaft lautem Schall
  • die Fähigkeit des Richtungshörens mit einer Genauigkeit von 3 Grad
  • die Unterscheidung verschiedener Klangfarben

 

Wir verdeutlichen Ihnen die vielfältigen Funktionen des Gehörs 
und die damit verbundenen Defizite bei einer Schwerhörigkeit:

Informationsfunktion
   … gibt andauernde und unwillkürliche Informationen über sämtliche Veränderungen der akustischen Umgebung.
   Defizit: „Informationslücken“, wenn die Wahrnehmung alleine durch das Auge nicht ausreicht, z.B. bei Fernsehfilmen 
   oder Lautsprecherdurchsagen auf Bahnhöfen.
Warnungs- und Alarmierungsfunktion
… bedeutet das Klingeln des Telefons oder eines Weckers, warnende Zurufe oder das Hupen eines Autos werden über
das Gehör erfasst. Das Gehör warnt und alarmiert.
Defizit: Gefahren im Straßenverkehr werden zu spät erkannt. Es kommt zu Schreckreaktionen und erhöhter Lebensgefahr!

Aktivierungsfunktion
…das Gehirn wird ständig mit Reizen angeregt – damit Denkfähigkeit, Vitalität, Kreativität und Wachheit gefördert werden.
Defizit: Verminderte Stimulierung des Gehirns, dadurch z.B. schnellere Ermüdung und verminderte Aktivität.

Orientierungsfunktion
…damit ist das Gehör in der Lage, sowohl die Entfernung einer Schallquelle, als auch deren Richtung wahrzunehmen.
Defizit: Starke Einschränkungen bei dieser Funktion, der Schwerhörige muss sich vermehrt auf seine visuelle Orientierung
verlassen.

Kommunikationsfunktion

…nur das Gehör ermöglicht uns einen sprachlichen Austausch mit unseren Mitmenschen, was die Gesichtspunkt Verstehen
und verstanden werden beinhaltet.
Defizit: Je nach Hörverlust kommt es leicht zu Missverständnissen oder gar zum Abbruch der Verständlichkeit.
Diese Einschränkung verdeutlicht sich besonders in einer störgeräuschvollen Umgebung.

Soziale Funktion
Neben dem ausschließlichen Austausch von Fakten hat das Gehör auch eine gemeinschaftsbildende Funktion, nämlich
das Erzeigen und Pflegen von Kontakten zu den Mitmenschen.
Defizit: Durch das erschwerte Aufrechterhalten sozialer Kontakte und der Isolation aus dem gesellschaftlichen Leben
kommt es häufig zur Vereinsamung des Schwerhörigen.

Emotionale Wahrnehmungsfunktion
Über das Gehör wird neben den reinen Gesprächsinformationen auch die Emotion des Gesprächspartners wahrnehmbar
(Ironie, Zorn, Trost, Ärger…).
Defizit: Diese Wahrnehmung ist sehr stark eingeschränkt, dadurch ist der Schwerhörige auf die Erkennung von Mimik und
Gestik bei seinem Gesprächspartner angewiesen.

 

Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Summen - Tinnitus

Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für Ohrgeräusche oder Ohrensausen. Die meisten kennen dieses Phänomen glücklicherweise nur vorübergehend. Oft wird es als Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Summen erlebt. Unser Ohr ist das empfindlichste Sinnesorgan und ständig auf Empfang geschaltet. Es muss mit immer mehr und lauteren Umweltgeräuschen zurechtkommen. Und außerdem: Stress und Hektik überfordern oft die Seele. Eine Folge dieser gesamten Überreizung können zum Beispiel ständige Ohrgeräusche sein. Die Bezeichnung Tinnitus kommt vom Lateinischen „tinnere“, „klingeln“. Übrigens liegt die Spontanheilungsrate bei rund 70 Prozent!

Vielfältige Ursachen

Als Ursachen kommen Hörbeeinträchtigungen, Lärmschäden, Morbus Menière (Erkrankung des Innenohrs) und andere organische Erkrankungen in Betracht. Auch der Hörsturz ist oft von einem Tinnitus begleitet. Probleme mit der Halswirbelsäule oder im Zahn-Kiefer-Bereich können auslösende oder verstärkende Ursachen sein. Neben medizinischen Ursachen werden bei der Hälfte aller Betroffenen Lärm und Stress als Auslöser vermutet.

Hörgeräte und Noiser

Schwerhörige haben oft zusätzlich zu ihrer Hörschwäche einen Tinnitus, sodass sie den Ton intensiver wahrnehmen als Normalhörende mit Tinnitus. Ein individuell angepasstes Hörgerät kann oft Wunder wirken. Es entlastet, weil man sich nicht mehr so stark konzentrieren muss. Das gilt auch für Normalhörende mit Tinnitus: Ihnen können sogenannte Noiser helfen. Die kleinen technischen Geräte werden wie Hörhilfen getragen und geben ständig ein leises „weißes“, das heißt breitbandiges Rauschen ans Ohr ab.

Jeder zehnte Mensch hierzulande soll bereits an einem dauernden chronischen Tinnitus leiden. Viele von ihnen erkranken so stark, dass sie nicht mehr schlafen können, von Depressionen gequält werden und arbeitsunfähig sind. Andererseits können aber auch seelische Krisen und Nöte die Ursache eines Tinnitus sein. Über das Rauschen und Sausen lässt die Seele – bildhaft betrachtet – vielleicht Energie ab, es ist damit ein Ventil für psychische Probleme. Eine große Hilfe kann es sein,
erfahrene psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. (www.afc-querdenken.de)

Hilfe bei Tinnitus

Für Menschen mit chronischem Tinnitus gibt es inzwischen vielfältige ambulante und stationäre Therapieangebote. Sie haben das Ziel, das bisher störende, im Mittelpunkt der Wahrnehmung stehende Ohrgeräusch durch Umtrainieren (englisch „Retraining“) der Wahrnehmung zu einem nicht mehr störenden oder kaum wahrnehmbaren Nebengeräusch zu machen, um aus dem Teufelskreis ausbrechen zu können. Letztlich ist es ebenso wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken zu lernen.